Das Genießer-Magazin für Einsteiger und Fortgeschrittene kümmert sich diesmal um exotische Zutaten, die inzwischen auch in Hessen angebaut werden: zum Beispiel Speisemohn, Linsen, Ingwer und das Superfood Quinoa. Das Getreide, das bislang aus Südamerika importiert wird, gedeiht nun auch im Odenwald und in der Wetterau.

Quinoa aus der Wetterau

Quinoa gilt als Superfood und wird überwiegend in Südamerika angebaut. Die Ware reist quasi um die halbe Welt, um hier als Zutatat für Brot, Suppen und andere Gerichte verarbeitet zu werden. Doch das Super-Getreide gedeiht auch in unseren Breiten prächtig - bei "Mudda Natur", einer Kooperation von drei Jung-Landwirten aus Wölfersheim in der Wetterau. Sie haben sich kurze Transportwege und beste Bio-Qualität auf die Fahne geschrieben.

So enthält Quinoa normalerweise sogenannte Saponine. Das sind gar nicht leckere Bitterstoffe, die Fressfeinde fernhalten. Muddas Quinoa ist gänzlich frei davon. Zum einen, um möglichst viele Fressfreunde anzulocken, zum anderen, weil das Trio von "Mudda Natur" so das Korn nach der Ernte nicht waschen und schälen muss. Das schont Ressourcen und bewahrt die wertvollen Inhaltsstoffe der Schale. Ganz schön clever, sparsam und gesund dazu.

Linsen aus dem Odenwald

Moritz Schäfer bewirtschaftet einen landwirtschaftlichen Betrieb im mittelhessischen Schwalmtal biodynamisch nach den Richtlinien des Demeter-Verbands. Auf dem Ackerland werden grüne Bio-Linsen und edle Bio-Belugalinsen angebaut, die sonst überwiegend aus Südamerika importiert werden. Neben Linsen gedeihen auch verschiedene Leinsaaten, Kichererbsen, Getreide, Kresse, Speiselupinen und viele weitere Kulturen auf dem Demeter Hof Schwalmtal in Schwalmtal-Hopfgarten.

Mohn aus dem Landkreis Gießen

Speisemohn als Zutat für Brot, Gebäck und Süßspeisen wird meist aus der Türkei, aus Tschechien, Ungarn und Österreich importiert. Doch auch auf hessischen Feldern gedeihen Speise-Mohnpflanzen und die Samen werden in Bio-Qualität ausgelesen. So auch im Familienbetrieb von Alexander Jung in Pohlheim bei Gießen.

Es dauert noch einige Monate, bis die "exotische Schönheit" auf den Feldern des Hof-Jungs in Pohlheim ihre Farbpracht entfaltet: Im Juni blüht der Speisemohn des "Hof-Jung" wunderschön rosa. Diese kurze Zeit der Blüte feiert die Familie gemeinsam mit Freunden und Besuchern. Direkt in ihrem kleinen Café am Feld. Dort gibt es Kaffee, kalte Getränke und Köstlichkeiten aus Mohn - süß und herzhaft. Mit Blick auf die blühende Schönheiten. Uns hat Anneliese,, die Mutter von Landwirt Alexander Jung, ihr Hausrezept für die köstlich-saftige "Mohnschnitten vom Blech" schon jetzt verraten - für Sie zum Nachbacken.

Ingwer aus Mittelhessen

Die scharfe und urgesunde Ingwerknolle fühlt sich eher wohl in Ländern wie Indien, Nigeria oder China. Aber wenn man’s dem Ingwer ein bisschen nett macht, gedeiht er sogar in Marburg.

Genauer: Auf dem Hofgut Dagobertshausen in Mittelhessen - dort zieht Helfried Eden die exotische Knolle mit großem Erfolg. Für die schnelle Küche hat er "hr1-Dolce Vita" sein Rezept für Kürbissuppe mit frischem Ingwer verraten.

Unsere Serie: "Katja kocht - Die hr1-Winterküche"

Foodbloggerin Katja Pieroth


Die Foodbloggerin Katja Pieroth lebt und kocht seit über zehn Jahren in Michelstadt im Odenwald. "Hier genieße ich Landschaft, gutes Essen und gute Freundschaften. Und ich will hier nie wieder weg", schwärmt die gebürtige Rheinländerin. Ihr Foodblog "Stilettos & Sprouts" ist uns aufgefallen, weil er nicht durch perfekte Präsentation in perfekter Kulisse glänzt, sondern durch liebevoll dekorierte Teller und erfrischende Ehrlichkeit. Kleine Fettaugen am Tellerrand, Krümel auf dem Tisch, ein verkrumpeltes Küchenhandtuch als Unterlage für ein Pizzablech. So könnte es auch bei uns uns Zuhause aussehen.

Einfache und schnelle Rezepte, aber Gäste schwer beeindrucken

"Auf meinem Blog wird nach Herzenslust geschlemmt, ganz ohne schlechtes Gewissen. Ich zeige immer einfache und schnelle Rezepte, für die man nicht stundenlang in der Küche stehen muss, die später aber deine Gäste schwer beeindrucken", macht uns Katja Lust auf ihre Rezepte. Bei ihr muss es nicht immer Bio sein. Viel wichtiger ist ihr, dass sie "saisonal und am liebsten Produkte aus der Region" in ihrem Einkaufskorb hat. "Das gibt mir ein gutes Gefühl, und dann schmeckt's nochmal so gut", sagt sie.

hr1-Winterküche, Folge 6: Harira - orientalische Linsensuppe

Diese orientalische Linsensuppe versetzt uns in exotische Gefilde. Man kann die fernen Länder förmlich schmecken und davon träumen, Löffel für Löffel. Mit Linsen, die aus geringerer Entferungen angebaut werden - zum Beispiel bei "Mudda Natur" in der Wetterau. "Die Harira ist eine richtige Powersuppe – wohltuend und sättigend. Danach ein zufriedenes: „Aaaaaahhhhh… die war gut!“ ist das Mindeste, was der Koch erwarten darf", behauptet Foodbloggerin Katja, die den Trend zur Suppe, zu veganen oder vegetarischen Eintöpfen sehr gut findet. "Ich reduziere meinen Fleischkonsum immer mehr und bin so immer auf der Suche nach veggie oder sogar veganen Rezepten für meinen Alltag", sagt sie.

Weitere Informationen zur Sendung finden Sie hier circa eine Woche vor Sendungstermin.