Tipps von Tim Frühling Hidden Places Hessen IV: Hüttenberg-Volpertshausen, Nentershausen
In dieser Folge wandert Tim Frühling im Werra-Meißner-Kreis und im Lahn-Dill-Kreis. In Volpertshausen wandelt er auf den Pfaden des Dichters Johann Wolfgang von Goethe, in Nentershausen folgt er den Spuren der Gebrüder Grimm.
Auf diesen beiden Wanderungen wandert auch das Herz mit. Denn in Volpertshausen spürt unser hr1-Wandersmann Tim Frühling dem unglücklich verliebten Johann Wolfgang von Goethe nach und in Nentershausen, so erzählen sich die Einwohner, hat einer der Gebrüder Grimm seine große Liebe entdeckt.
hr1-Moderator Tim Frühling lebt in Frankfurt am Main und geht gerne weite Wege zu Fuß, um Hessen näher kennenzulernen. So hat er schon viele "hidden places", also "geheime Orte" entdeckt.
Hüttenberg-Volpertshausen - Goethehaus
Die Wanderung beginnt am ehemaligen Jagdhaus der Grafen von Nassau-Weilburg in Hüttenberg-Volpertshausen. Seinerzeit soll der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe auf einem Jagdball Charlotte Sophie Henriette Buff kennengelernt und sich unglücklich in die 17-Jährige verliebt haben. Charlotte wurde das Vorbild der "Lotte" in Goethes Roman "Die Leiden des jungen Werther".
Doch vor der Besichtigung des Ballsaals und einem Gang durch das Hüttenberger Heimatmuseum mit Einkehr ins Goethe-Café absolviert Tim erstmal seine Rundwanderung: Am Goethehaus (ehemaliges Jagdhaus) werden die Wanderschuhe geschnürt. Dann geht‘s auf die Rheinfelser Straße. Der gemütliche Rundweg führt über ein sonniges Stück durch die Felder nach Vollnkirchen. Weiter durch den kleinen Ort hindurch führt die Route nach Rechtenbach und von dort über Reiskirchen wieder zurück nach Volpertshausen.
Hüttenberg: Hessens Handkäs'-Hauptstadt
"Jetzt hast Du Dir eine Vesper im Goethe-Café verdient", sagt Tim Frühling und schiebt noch einen Tipp hinterher: "Schaut mal im Heimatmuseum vorbei. Dort wird sogar die Herstellung der hessischen Nationalspeise, dem Handkäs', erklärt." (Weitere Infos)
Nentershausen - Tannenburg
Der "Premiumweg P18 Tannenburg" durch den "Geo-Naturpark Frau-Holle-Land" ist rund acht Kilometer lang. Er beginnt im kühlen Schatten und führt durch waldreiches Gebiet – genauer: durch einen Teil des "Europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000". Nach einer Weile können Wanderer wunderbare Panoramablicke genießen, zum Beispiel von der Hohen Süß. Bei guter Fernsicht kann man sogar den Großen Inselsberg im Thüringer Wald erspähen.
Bergbauhalden am Wegesrand zeugen noch davon, dass sich nördlich von Süß und Bauhaus, zwei Ortsteilen der Gemeinde Nentershausen (Kreis Hersfeld-Rotenburg), ein altes Bergbaugebiet befand: Kupferschiefer-, Kobalt, Nickel- und Schwerspatabbau sind bereits seit dem Jahre 1460 im Richelsdorfer Gebirge belegt. "Hier sollte man nicht verpassen, im kleinen Bergarbeiterpark die Statue von Franz Brandl anzuschauen", empfiehlt hr1-Wandersmann Tim Frühling und ergänzt: "Brandl war der erste Deutsche, der das Bundesverdienstkreuz in den 50er Jahren erhalten hat."
In der Nähe der Nentershausener Gemeinde Bauhaus befindet sich der "gedeelte Born", ein seit Alters her benutzter Brunnen. Nur ein paar Hundert Meter weiter bietet der Rastplatz "Märchenhütte" die Gelegenheit zu einer kurzen Rast. Das Highlight dieser Wanderung ist aber der Pfad hinauf zur Tannenburg. Noch erhalten sind die alte Kernburg, der alte Wirtschaftshof und etliche Mauerreste. Übrigens lernten die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm in Nentershausen Dorothea "Dortchen" Wild kennen. Sie wurde später Wilhelms Frau. (Weitere Infos)
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Sendung: hr1, hr1-Koschwitz am Morgen, 9.7.2020, 5 - 9 Uhr